Das verflixte zweiundzwanzigste Jahr

Das verflixte zweiundzwanzigste Jahr … irgendwie haben es Tom und ich mit viel Zähneklappern doch noch geschafft. Darauf einen Liebeskürbis!

Der Kürbis liegt schon seit drei Tagen verschimmelt in der Biotonne, aber die Liebe lebt als zart flackerndes Hoffnungsflämmchen weiter. Nachdem es im Sommer richtig dolle nach dem Ende unserer Beziehung und unserer Familie aussah, ist das heute schon ein ganz besonderer Jahrestag. Und natürlich ist die Zweiundzwanzig auch eine Schnapszahl. Und so manchen Tag hätte ich mir in den letzten Monaten einen Schnaps echt gewünscht, um besser durch die Nacht zu kommen. So große Gefühle und so viel Schlafmangel habe ich seit meiner Psychose nicht mehr erlebt.

Aber zwischen den Ängsten, dem zerstörten Vertrauen, den vielen Fragen und Zweifeln habe ich auch etwas Schönes entdecken können: Dass ich meinen dicken Kater (der eigentlich ein recht schlanker Wolf ist) immer noch liebe. Und zwar so fest, dass es oft ganz schön weh tut. Zum Glück geht es Tom ähnlich. Er mag mich auch noch sehr. Er behauptet sogar, es sei Liebe! Und dann sehen wir uns an, halten uns in den Armen und staunen darüber, wie verrückt diese Welt doch sein kann.

Ich kann es immer noch nicht begreifen, aber es fühlt sich wie ein neuer Anfang an. Nach sooo vielen Jahren. Und das ist ziemlich aufregend und auch ganz schön anstrengend. Nach vielen Gesprächen, vier Lebenshilfebüchern, Paartherapie und viiieeeeel Kuscheln zeichnet sich ab, dass es wirklich möglich ist, unsere eingefahrene Beziehung nochmal grundlegend zu ändern. Das ist gut, weil es auch bitter nötig war. Aber es ist auch sehr viel Arbeit. Und geht teilweise richtig an die Substanz.

Deswegen bin gerade vor allem müde und geschafft. Jetzt, wo die größte Anspannung langsam abfällt und die Ängste allmählich kleiner werden, merke ich, wie ausgelaugt ich bin. Da genieße ich auch ein kleines bisschen einfach nur „Normalität“. Gerade im November ist für mich „normal“ schon ziemlich gut und ich bin froh, wenn ich meine vielen Zimmerpflanzen gegossen bekomme. Und natürlich für meine drei Männer im Geist und im Herzen da sein kann.

Ich bin gespannt, was das nächste Jahr bringt. Und mal gucken, ob ich mehr als nur einen Beitrag im Blog zustande bekomme.

3 Antworten auf “Das verflixte zweiundzwanzigste Jahr”

  1. Aha, Beziehung war kaputt. Deshalb wohl keine Meldung mehr von Dir.

    Ich war winzwischen wieder mal in der Klinik, fast drei Monate lang. Bin heute zurück

    Ich schreib Dir noch E-Mail

    1. Nun, tatsächlich war ich im letzten Jahr sehr unkommunikativ. Habe weder Mails geschrieben, kene Blogbeiträge verfasst und auch nicht mehr zu meinem Lieblingsforum beigetragen, das mir eigentlich sehr wichtig ist.
      Ob das alles an der Beziehung lag, kann ich nicht sagen. Es war ja nicht nur alles negativ. Ich habe dafür viel gezeichnet und gemalt, was mich wiederum gefreut hat.
      Aber so ein bisschen durcheinander ist mein Leben schon. Und wenn mich fehlenden Emails und Blogposts nicht wirklich ärgern … mein Lieblingsforum, die ungelesenen Bücher, und das sehr seltene Üben auf meiner Gitarre … das ärgert mich schon! Und der Beziehungsstress! Hach jee.
      Ich wünsch dir auf jeden Fall einen guten Rutsch ins Neue und viel Glück in der Liebe noch mal extra!
      Deine Karin

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