Bärlauchpesto

Posted on 18. April 2019

Ermuntert durch ein Rezept von Uwe, habe ich mich an einem Bärlauchpesto probiert. Das Ergebnis war ausgesprochen lecker — das bestätigen sogar die Mädels aus dem Rudelforum. Ich finde das genügt vollkommen als Grund für einen Blogeintrag.

Schon in den letzten Jahren schlug mir im Frühjahr auf meiner Stammjoggingstrecke ein kräftiger Knoblauchgeruch entgegen. Damals noch völlig ahnungslos, hatte ich keinen blassen Schimmer, welches Kraut dermaßen die Frischluft schwängerte. Allerdings gehört hier im Südwesten der Bärlauch im Frühling zu einer beliebten Zutat in allen möglichen Speisen. Daher konnte ich meine Wissenslücke bald schließen. Es dauerte dann aber noch einmal ein zwei Jahre und ein Link zu einem Bärlauchrezept nebst ausführlicher Anleitung, bis ich den Mut aufbrachte, selbst Bärlauch zu verarbeiten.
Hier, rund um Mühlhofen, ist der Bärlauch dieses Jahr schon Anfang April erntereif gewesen. Ich habe die Pflanzen vor der Blüte geerntet, dann sind die Blätter sind schön frisch. Allerdings wird Knoblauch-Geschmack/Geruch später noch intensiver … bis dann schließlich die Blätter dahinwelken.

Mit einer Schere bewaffnet, habe ich also mit Alex’ Hilfe zwei Sträuslein (a 100 Gramm) geerntet.

Rezept
100 g Bärlauch
50 g Ölmischung (Ölive, Raps/Sonnenblumenöl)
20 g Käsemischung (Pecorino, Parmesan)
20 g “Nussmischung” (Pinien, Cashews, Mandeln)
etwas Salz, Pfeffer

Diese Angaben entsprechen nicht ganz Uwes Originalrezept. Es ist eher die Essenz von dem, was ich im Netz so gefunden habe. Und da war die Spannweite möglicher Gewichtsanteile so enorm, dass ich den Verdacht hege, dass man es nicht wirklich genau nehmen muss. Bei den Mischungen nimmt man halt das, was grad da ist. Wobei, Olivenöl und Bärlauch gehören wohl sicher rein.

Die Anleitung in Kurzfassung: Bärlauch waschen und gut schleudern bzw. mit einem Küchentuch abtupfen. Mit einem Messer die Pflanzen schon einmal möglichst gut zerkleinern, damit der Stabmixer später nicht so viel zu tun hat. 20 g Parmesan reiben. Nussmischung in einer Pfanne ohne Öl vorsichtig rösten, dann in einer Mandelmühle mahlen. (Ich habe eine Tupperware Parmesanreibe verwendet, die das auch ganz gut hinbekommt.)

Dann Bärlauch und Öl in ein hohes Gefäß geben und mit einem Stabmixer zu einer grünen Masse verarbeiten. Schließlich die restlichen Zutaten noch mal kurz mitmixen. Ich habe das Pesto in ein sauberes Schraubglas abgefüllt und am Ende noch etwas Olivenöl draufgegegeben.

Gekühlt hält sich das Ganze wohl zwei drei Monate … ganz harte Burschen (Uwe zum Beispiel) essen die Pampe auch noch, wenn sie schon irgendwie milchsauer vergoren ist. Da ich das selbst noch nicht ausprobiert habe, zitiere ich einfach Uwe und weise im Folgenden alle Schuld von mir, falls seine Angaben nicht der Wahrheit entsprechen:

Frisch ziemlich scharf. Rohware, nicht erhitzt oder eingekocht oder so – kühl lagern. Bärlauch ist antiseptisch, Schimmel oder so gibts nicht. Temporäre Wärme führt zu temporärer Milchsäuregärung. Nicht schlimm, schmeckt trotzdem weiterhin wenn auch milder/säuerlicher. Gast warm aber aus, wird also mehr, daher kühlen.

Viel Glück!

What Others Are Saying

  1. Petra Dressler 27. April 2019 at 18:48

    Klingt sehr interessant, wie lange wächst denn Bärlauch im Wald???
    Ich würde gerne auch mal probieren. Ist man die Paste mit Nudeln?

    • Kaa 6. Mai 2019 at 21:39

      Also, ich habe letztens erfahren, dass man den Bärlauch auch während der Blüte noch ernten kann. Dann wird der Knoblauchgeschmack noch intensiver. Allerdings sind die Blätter dann nicht mehr so ansehnlich und irgendwann werden sie dann sicher ganz verwelkt sein. Die verblüten Blüten kann man dann irgendwie auch ernten und wie Kapern einlegen. Das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.
      Vielleicht ist bei eurem nächsten Besuch noch was übrig!

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